Ehrenamtliche Tätigkeit

Fragen & Antworten

„Ich möchte etwas Sinnvolles für hilfebedürftige Menschen tun, weiß aber nicht so recht, wie ich anfangen soll.“

Das geht nicht nur Ihnen so. Immer mehr Menschen möchten sich ehrenamtlich engagieren; für die nette alte Dame von nebenan, für einen psychisch kranken Menschen, für eine geistig behinderte junge Frau. Wir möchten Ihnen gerne etwas erzählen, wie sich die Tätigkeit einer ehrenamtlichen Betreuerin oder eines Betreuers beschreiben lässt: Diese Menschen stehen anderen Menschen mit Rat und Tat zur Seite.

„Was machen ehrenamtliche Betreuerinnen oder Betreuer so? Müssen sie auch putzen, waschen oder kochen?“

Nein, die persönliche Pflege übernehmen andere. Es geht darum, eine Art „ehrenamtlicher Anwalt“ zu sein, so in etwa durch Vermittlung, Organisation und Koordination der notwendigen Hilfemaßnahmen zum Wohle des Betreuten. Sie sorgen dafür, dass der Betreute versorgt und gepflegt wird, um sein Leben möglichst nach eigenen Vorstellungen und Wünschen leben zu können. Das Wohl des Betreuten steht grundsätzlich im Vordergrund. Sie sollten etwas Geduld und Toleranz mitbringen, zuhören können und gerne Besuche machen, etwas Organisationstalent besitzen, keine Angst vor dem Telefonieren oder Briefeschreiben haben, um sich bei den Heimen, Behörden und Ämtern für Ihren Betreuten einsetzen zu können.

Wenn zum Beispiel eine ältere Dame, welche an der Alzheimer Krankheit leidet, immer wieder ihre Kontoauszüge verlegt und nicht mehr wiederfindet, oder ein Klinkenputzer ihr ein Abonnement für eine Zeitschrift verkauft, die sie gar nicht lesen möchte, und die Widerrufsfrist verstreicht. Zudem steht eine Mieterhöhung an, und sie weiß nicht, wie man einen Dauerauftrag ändert oder löscht. Sie reagiert kopflos und panisch, weil sie mit diesen Dingen nicht mehr zurechtkommt. Dann kümmert sich ein ehrenamtlicher Betreuer oder eine Betreuerin den Menschen, welche bei so einem Papierkrieg kapitulieren. Es gehört also etwas Routine und Organisationstalent dazu, diesen hilflosen Menschen das Leben etwas leichter zu machen. Wichtig sind hierbei der persönliche Kontakt und die zwischenmenschliche Beziehung zu den häufig isoliert lebenden und vereinsamten Menschen.

„Gab es Betreuer / Betreuerinnen schon immer, oder ist das neu?“

Der Begriff ist neu, die Tätigkeit gibt es schon lange. Früher sprach man von einem Vormund oder einem Gebrechlichkeitspfleger. Das alte Pflegschafts- und Vormundschaftsrecht reichte mit seinen Wurzeln bis in das letzte Jahrhundert zurück. Daher hat der Gesetzgeber zum 01. Januar 1992 viele Details reformiert, so dass die Rechte des Betreuten (früher “Mündel“) gewachsen sind und die Arbeitsbedingungen für die Betreuer oder Betreuerinnen erleichtert wurden.

„Was muss ich also tun, um ehrenamtliche Betreuer oder Betreuerin zu werden?“

Rufen Sie beim Betreuungsverein Bernau e.V. an oder schauen Sie einfach mal vorbei. Hier erfahren Sie in einem Beratungsgespräch mehr zum Thema ehrenamtliche Betreuung und was Sie tun müssen, um ehrenamtliche Betreuerin oder Betreuer zu werden.

„Und wie viel Zeit kostet mich dieses Ehrenamt?“

Weniger als Sie vielleicht glauben, ca. ein bis drei Stunden pro Woche oder vier bis sechs Stunden im Monat. Nehmen Sie sich ein Herz; trauen Sie sich, Ihre Fähigkeiten für einen guten Zweck einzusetzen. Rufen Sie an oder schreiben Sie uns – wir freuen uns auf Sie.